7. Juni 2021

„Am Kronberger Hang“ soll bis 2023 ein neues Rechenzentrum gebaut werden

„Maincubes“ baut in Schwalbach

So soll das 22.000 Quadratmeter große Rechenzentrum einmal aussehen, das die „Maincubes two GmbH“ am Kronberger Hang bauen will. Grafik: Maincubes two

Im Gewerbegebiet „Am Kronberger Hang“ will die Frankfurter Firma „Maincubes two GmbH“ ein neues Rechenzentrum bauen. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben einen dreistelligen Millionenbetrag investieren.

Das Rhein-Main-Gebiet bietet sich besonders gut für den Betrieb von Rechenzentren an, da in Frankfurt einer der größten Internetkonten der Welt „DE-CIX“ seinen Sitz hat. Dieser wird auf mehrere Rechenzentren aufgeteilt, um Ausfälle bestmöglich zu vermeiden. Eines dieser Rechenzentren „FRA01“ gehört bereits „Maincubes“.

Die gut gesicherten Gebäude dienen aber nicht nur als Absicherung für das Internet. Firmen haben dort die Möglichkeit, große Datenmengen verwalten zu lassen, ohne dass die Kunden sich um die kosten- und pflegeintensive Infrastruktur einer solchen Anlage kümmern müssen. Die Kunden müssen sich den Platz in den Rechenzentren nur anmieten. Die Stromversorgung, Netzverbindung, Kühlung und Wartung wird von dem Betreiber des Rechenzentrums, in diesem Falle „Maincubes“, übernommen.

In den vergangenen Jahren ist der Bedarf an Rechenzentren deutlich gestiegen, so gibt es mittlerweile seit längerem eines in Eschborn und mehrere in Hattersheim, Rödelheim und Sossenheim. In Schwalbach soll das Gebäude am Kronberger Hang auf dem letzten Grundstück der Straße in Richtung Kronberg Platz finden. Das Gebäude soll 22.000 Quadratmeter an Brutto-Geschoss-Fläche bieten. Gegen Ende des Sommers soll der Bau beginnen und im dritten Quartal 2023 fertig gestellt werden.

Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaneutralität sind „Maincubes“ wichtig. Deswegen soll das geplante Rechenzentrum „FRA02“ komplett CO2-neutral betrieben werden. „Der Grundgedanke Nachhaltigkeit sollte jede Businessentscheidung prägen“, schreibt die Firma auf ihrer Internetseite.

Auf der Wiese am Ende der Straße „Am Kronberger Hang“ soll das neue Rechenzentrum ab dem Spätsommer gebaut werden. Foto: Brehm

Für Schwalbach hat sich das Unternehmen aus verschiedenen Gründen entschieden. Der Hauptgrund war nach Angaben von Maincubes-Sprecherin Antje Tauchmann die Verfügbarkeit des Geländes. Aber auch die Aussicht „erneuerbare Energie direkt vom Erzeuger zu erwerben“ habe für den Kronberger Hang gesprochen. Darüber hinaus verfüge das Gelände über die notwendige Telekommunikationsinfrastruktur. Schließlich sei auch die „kooperative Unterstützung der Stadtverwaltung, des Bürgermeisters und der örtlichen Behörden“ ausschlaggebend für die Investitionsentscheidung in Schwalbach gewesen.

Ein Ersatz für „Samsung“, das voraussichtlich 2024 Schwalbach verlassen wird, ist das Rechenzentrum trotz der Millioneninvestition nicht nicht. Denn in dem riesigen Gebäude werden nur wenige Menschen arbeiten. rb

4 Gedanken zu „„Maincubes“ baut in Schwalbach

  1. Bei modernen RZ-Standorten brummt nichts mehr. Der Schreiber sollte sich vorher erst Mal aktuell informieren.

  2. Tut mir leid, aber solchen Kommentar des Herrn Matthias Bücking kann man nicht mehr weiter kommentieren. Dieser Herr hat leider eines nicht berücksichtigt: Nutzt er einen Computer, ich denke ja, wie so viele andere Menschen. Somit ist er doch Mitschuld, dass es diese Rechenzentren gibt. Frei nach dem Motto: Dusch mit, aber mach mich nicht nass. Ich finde es schade, dass es solche Menschen gibt. Hat Herr Bücking tatsächlich dieses Wissen, darüber zu urteilen wie solche Entscheidungen über Standorte und Sinn von Rechenzentren ausschlaggebend sind ? Wenn ich seinen Kommentar lese kann ich nur sagen, dass ihm hierzu jegliche Kenntnisse und Wissen fehlen. Haben Sie damals auch gegen die ganzen Discounter gestimmt, die große Flächen verbaut haben, an fast jeder Ecke gibt es doch Lidl, Aldi, Penny Markt und Rewe. Da wurden auch schöne Grundstücke mit großen viereckigen teilweise, hässlichen Bauten zu gepflastert. Das fanden Sie bestimmt nicht schlimm, denn davon haben Sie ja direkt profitiert. Diese Rechenzentren sind notwendig, nur spüren Sieden Nutzen nicht so direkt. Denken Sie darüber mal nach. Im Übrigen bin ich Bauleiter Elektro und ich baue auch Rechenzentren.

  3. E-Mail-Kommentar an die Stadt Schwalbach am 03.11.2021
    Entsetzlich, wie können Sie so etwas nur zulassen? Wegen der Gewerbesteuer sich mitten in die schönste letzte vorhandene Vordertaunuslandschaft mit Wiesenund Äckern ein solches stromfressendes und Abwärme erzeugendes, Tag und Nacht brummendes, wie der Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses von Stuttgart-Stammheim aussehendes Monster aufpfropfen zu lassen! Mit höchstens zwei Dutzend Mitarbeitern/ Angestellten. Und der angeblich eingesetzte grüne Strom – alles nur Augenwischerei, denn den gibt es gar nicht in der von einem Rechenzentrum benötigten Menge. Schon gar nicht rund um die Uhr und bei Nacht. Und der inflationär verwendete Begriff der Nachhaltigkeit. Die Nachhaltigkeit im forstlichen Sinne (und von der Forstwirtschaft wurde der Begriff eingeführt), die besagt, dass nicht mehr verbraucht werden soll als nachwächst, meinen die Netzwerkbetreiber sicher auch nicht. Und wenn man in diesem Zusammenhang den Begriff der Nachhaltigkeit gebraucht/ missbraucht, dann sei die Kritik erlaubt, dass die mittlerweile im Rhein-Main-Gebiet angesiedelten über 60 Rechenzentren – die allesamt von sich sagen, sie würden nur nachhaltig erzeugten grünen Stromeinsetzten – genau das nachmachen, was man der Forstwirtschaft vorwirft: die Anpflanzung von Fichte-Monokulturen. Man pflanzt zwar keine Bäume, schlimmer noch, man pflanzt Rechenzentren wie in einer Monokultur und führt als Begründung für diese Strategie genau die Argumente auf, die die Forstwirte seinerzeit für die Anpflanzung von Fichte-Monokulturen anführten (Kosten- und Ertragsgesichts¬punkte). Viel besser für die Umwelt wäre es, diese Rechenzentren nicht europaweit hauptsächlich in Frankfurt und Umgebung zu massieren, sondern sie auch auf andere Wirtschaftsregionen wie Hamburg, Hannover, Rostock etc. zu verteilen.
    Schade, die Stadt Schwalbach a. Ts. macht sich mitschuldig an dieser für das Regionalklima unguten Entwicklung. Ein solcher Bau mit dem Dauerbrummton und der Hitzeentwicklung ist vermutlich auch für den benachbarten Opelzoo und den Schafhof nicht gut. Die liegen jedoch jenseits der Gemarkung.

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