Das Ergebnis des Akteneinsichtsausschuss zu den verhängnisvollen Greensill-Geldanlagen der Stadt Schwalbach ist enttäuschend. Auch nach acht Sitzungen haben die Ausschussmitglieder nicht klären können, wie genau es dazu kommen konnte, dass Bürgermeister Alexander Immisch (SPD) und seine Stadtkassedie schier unvorstellbare Summe von 19 Millionen Euro verbrannt haben. Schriftlich gibt es allenfalls Indizien, die auf ein Konglomerat aus Unwissenheit, Schlampigkeit, Inkompetenz und Selbstüberschätzung als Ursache für die finanzielle Katastrophe hindeuten.
Alexander Immisch weiß, wie es war, sagt aber seit einiger Zeit nichts mehr zu den Vorgängen. Damit verstrickt er sich immer weiter in einen Interessenskonflikt, der eine detaillierte Aufklärung unmöglich macht. Einerseits muss er als Bürgermeister die Interessen der Stadt Schwalbach vertreten. Andererseits muss er als Beschuldigter in einem Untreueverfahren schauen, wo er selbst bleibt. Der Bürgermeister Immisch schweigt, um den Privatmann Immisch zu schützen.
Das ist keine angenehme Situation, erst Recht vor dem Hintergrund, dass Alexander Immisch zu keinem Zeitpunkt seiner Heimatstadt absichtlich schaden wollte. Lösen kann er den Konflikt nur, wenn er sein Amt aufgibt oder zumindest für eine Weile ruhen lässt, bis die Vorgänge restlos aufgeklärt sind. Er sollte sich und der Stadt diesen Gefallen tun.
Lesen Sie dazu die Berichte „Wie konnte es dazu kommen?“ und „Greensill-Bericht nur mündlich“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das graue Feld unten!