Da können Christiane Augsburger und Johannes Baron noch so lange reden: Eine Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten ist nicht akzeptabel. Das ist einer reichen Stadt wie Schwalbach unwürdig, Menschen verachtend und hat mit Willkommenskultur nicht das Geringste zu tun. Wir sind ja nicht im Libanon oder in Jordanien.
Allen Beteuerungen zum Trotz scheint die drastische Maßnahme vor allem ein politisches Zeichen in Richtung Wiesbaden und Berlin zu sein, ein Protest des Kreises und der Stadt gegen eine Flüchtlingspolitik, deren Chaos jeder Beschreibung spottet.
Die beiden haben mit ihrer Kritik an den vorgesetzten Stellen ja vollkommen Recht und es ist auch richtig, dass sich die Kommunen gegen ein derart schlechtes Krisenmanagement auf Bundes- und Landesebene wehren – aber doch bitte nicht auf dem Rücken der Flüchtlinge.
Kategorie-Archiv: Schwalbacher Spitzen
Schwalbacher Spitzen
Schwierige Entscheidung
Nein, das war kein Meisterstück der Bürgerbeteiligung. Erst sollte die neue Schulstraße im Zick-Zack verlaufen, jetzt wird sie doch wieder schnurgerade gebaut. Erstaunlich: Beide Vorschläge wurden mit Anwohnerbefragungen begründet.
Hintergrund ist, dass es unter den doch sehr vielen Bewohnern der Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen
Loyalität statt Solidarität
Seit Montag arbeitet auch in Schwalbach das Kita-Personal wieder. Nach vier Woche Ausstand werden sich die Erzieherinnen einiges haben anhören müssen. Denn anders als die kämpfenden Kollegen am vergangenen Mittwoch auf dem Marktplatz werden die Eltern nicht der kruden Argumentation folgen, dass man Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen
Armer Petrus
Und wieder ist das Wetter außergewöhnlich. Der Mai war ungewöhnlich trocken, doch so richtiges Frühlingswetter herrschte eigentlich nicht. Alle, die am Wochenende erst die Blumen gießen und dann beim Altstadtfest frieren mussten, wissen das.
Doch jetzt soll alles besser – oder Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen
Angebot und Nachfrage
Das verstehen wahrscheinlich nur Gewerkschafter: Die Schwalbacher Erzieherinnen erhalten deutlich mehr Geld als anderswo und werden wie kaum eine andere Berufsgruppen von den Kommunalpolitikern umsorgt, und trotzdem streiken sie und bringen die betroffenen Eltern beinahe zur Verzweiflung. Ganz klar, es ist ihr gutes Recht. Aber mit der kruden Solidaritäts-Logik findet „ver.di“ bei den Schwalbacher Eltern sicher kein Verständnis.
Überhaupt steckt jenseits der heroischen Arbeiterlieder hinter dem Streik vor allem das höchst kapitalistische Prinzip von Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen
Religion ist Privatsache
Prost oder Prozession – Ob er an Christi Himmelfahrt mit dem Pfarrer oder mit seinen Vatertags-Kumpel durch die Wiesen ziehen will, dass musste am vergangenen Donnerstag jeder katholische Mann für sich entscheiden. Religion ist nun einmal Privatsache.
Weil das so ist, gibt es keinen Grund, über eine Verschiebung von Festivitäten wegen des muslimischen Fastenmonats Ramadan Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen
Berge von Wäsche
Alte Kleider bewegen zurzeit die Schwalbacher Kommunalpolitik. Genauer gesagt, sind es die Sammelcontainer, in denen die Mode von vorgestern eingesammelt und verwertet wird. Ob es dabei wirklich „gute“ und „schlechte“ Organisationen gibt, vermag niemand zu sagen, denn auch bei anerkannten Hilfsorganisationen dient Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen
Für Affen und Hornochsen
Die Tiere im Opel-Zoo können sich freuen. Sie bekommen die 3.500 Bananen und 2.000 Äpfel, die eigentlich für die Radfahrer gedacht waren, die am 1. Mai ihre Runde durch den Taunus drehen wollten. Außer Affen, Hornochsen und ein paar Salafisten dürfte die Absage indes niemanden gefreut haben. Alle anderen – Profis, Hobby-Fahrer, Organisatoren, Helfer und natürlich die Zuschauer haben sich maßlos geärgert über den bigotten Bärtigen aus Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen
Freier Eintritt für alle
Natürlich kann man nicht wirklich etwas dagegen haben, das bedürftige Familien in Zukunft das Naturbad mehr oder weniger kostenlos benutzen dürfen – auch wenn mancher fürchtet, dass sich die arbeitslose Mutti von dem gesparten Geld auf der Liegewiese erst einmal eine Zigarette anzündet.
Die Geste gegenüber Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen
Mit rechten Dingen
Die Bilder der Flüchtlingsdramen im Mittelmeer sind schockierend. Und noch schockierender ist, dass sich in Libyen bis zu eine Millionen Menschen in eine Falle manövriert haben und nun nur noch die Wahl haben, zwischen den Fronten des dortigen Bürgerkriegs aufgerieben zu werden oder Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen
April, April
Das fanden nicht alle lustig. Nachdem die Schwalbacher Zeitung in ihrer Ausgabe vom 1. April berichtet hatte, dass die Stadt Schwalbach jedem Bürger einen Zuschuss von 1.500 Euro für alles zahlt, was „nachhaltig die Lebensqualität fördert“, sind doch etliche Bürger ins Rathaus gegangen, um das Geld zu beantragen. Doch „April, April“, es war nur ein Scherz des Gelben Blättchens. Zur Ehrenrettung der Bürgermeisterin sei an dieser Stelle gesagt, dass sie wirklich nicht eingeweiht war.
Natürlich haben sich die Betroffenen geärgert. Doch mit zwei Wochen Abstand kann man vielleicht wieder Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen
Nicht gerecht
Die Welt ist ungerecht. Da reiten gierige Investment-Banker die ganze Weltwirtschaft in eine Krise und am Ende druckt die Europäische Zentralbank monatlich Milliarden von Euro, mit denen die gleichen Zocker dann wieder satte Gewinne an der Börse einstreichen, während es vielen einfachen Menschen immer schlechter geht.
Dagegen kann man protestieren. Aber muss man deswegen gleich Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen
Gut überlegen
Da möchte man ja fast einen Rick-shaw-Service vom Niederhöchstädter Bahnhof zum Kronberger Hang oder zu Procter & Gamble anbieten. 180.000 Euro einmalig und 60.000 Euro jährlich soll die Stadt Schwalbach für eine Beteiligung am Fahrradverleihsystem der Stadt Eschborn bezahlen.
Keine Frage, das System, das die Firma „Webike“ am vergangenen Mittwoch im Bauausschuss vorstellte, ist innovativ Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen
Falsche Taktik
Das kennt man ja sonst nur aus Indien, dass eine Horde junger Männer eine Frau in eine dunkle Ecke zerrt und sie dort brutal vergewaltigt. Doch dass so etwas auch in Schwalbach vorkommt, das lag bis zur vergangenen Woche jenseits der Vorstellungskraft der meisten Einwohner.
Genauso erstaunlich wie die Tat selbst ist aber Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen
Abgründe
Am Ende war auf den Bildern, die Sebastian Edathy auf seinem Bundestags-Notebook hatte, wohl doch mehr zu sehen als nur ein paar nackte Jungen. Man mag sich gar nicht vorstellen, welche Abgründe sich hinter der smarten Fassade des einstigen SPD-Hoffnungsträgers auftaten und wahrscheinlich immer noch auftun. Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen - von Mathias Schlosser
Die Abwesenheit von Perfektion
Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Morgen Weiberfastnacht, Freitag Damensitzung und Pfarrfastnacht, Samstag Umzug in Eschborn, Sonntag Umzug in Frankfurt, Montag Kinderfasching und wer am Dienstag auch noch nicht genug hat, kann noch nach „Klaa Paris“ gehen. Am nächsten Mittwoch helfen dann wahrscheinlich wirklich nur noch Heringe und ASS. Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen - von Mathias Schlosser
Wie die Vormenschen
Wahrscheinlich ist das Problem so alt wie die Menschheit und vermutlich haben sich schon die Neandertaler beschwert, dass der Neandertaler-Nachwuchs vor irgendwelchen Höhlen zu viele vergorene Früchte isst. Doch so wie sich einige Schwalbacher Jugendliche zurzeit benehmen, hätten das wohl nicht einmal die Vormenschen getan. Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen - von Mathias Schlosser
Etwas mehr Mut!
„Je suis Charlie.“ Der weiße Schriftzug auf schwarzem Grund war in den vergangenen beiden Wochen überall: Auf Plakaten, auf Zeitungstiteln, in Facebook-Postings und hie und da sogar auf Auto-Aufklebern. Schön, dass es eine so große Solidarität mit den französischen Satirikern gibt. Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen - von Mathias Schlosser
Warme Worte, kalte Schnittchen
Auch nach der Weihnachtszeit muss man auf leckere Häppchen nicht verzichten. Denn kaum sind die Christbäume abgeräumt, beginnt die Zeit der Neujahrsempfänge. Die Stadt Schwalbach und fast alle umliegenden Städte machen einen. Außerdem laden Vereinsringe, Parteien, Kirchengemeinden und viele mehr laden im Januar zu warmen Worten und kalten Schnittchen ein. Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen - von Mathias Schlosser
Bräunlicher Unfug
Warum gibt es eigentlich noch kein „Schwagida“? Beim doch recht hohen Anteil muslimischer Mitbürger in der Stadt würde eine Bewegung namens „Schwalbacher gegen die Islamisierung des Abendlandes“ auf jeden Fall mehr Sinn machen als in Dresden, wo es praktisch keine Muslime gibt. Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen - von Mathias Schlosser
Schon vorbei
Keine Frage, es war schön auf dem Weihnachtsmarkt am Samstag zwischen Sauererlen- und Schulstraße. Gemütliche Stimmung, hübsch dekorierte Stände, eiskalte Luft und brennheißer Glühwein – so muss es sein. Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen - von Mathias Schlosser
Sorglos ins Alter
Er ist kein Verein, der auf dem Weihnachtsmarkt einen Stand hat oder der mit Veranstaltungen regelmäßig auf sich aufmerksam macht. Trotzdem hat der Förderverein der Ökumenischen Diakoniestation in den 40 Jahren seines Bestehens Erstaunliches geleistet. Einen hohen sechsstelligen Betrag hat er seit seiner Gründung an die alteingesessene Sozialstation überwiesen. Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen - von Mathias Schlosser
Wie im Sozialismus
Es ist schon erstaunlich, dass Finanzminister Thomas Schäfer bei der CDU ist. Denn das, was er dieser Tage als Reform des kommunalen Finanzausgleichs verkauft, ist eine Umverteilungs-Aktion, wie sie Sozialdemokraten oder sogar Sozialisten nicht besser hinbekommen würden. Dumm für Schwalbach, dass es zu den reichen Städten zählt und künftig drei Millionen Euro oder mehr zusätzlich bezahlen soll. Weiterlesen
Schwalbacher Spitzen - von Mathias Schlosser
Turbo für die Lebensqualität?
Jetzt kommt das schnelle Internet. Schon im nächsten Jahr sollen die ersten Schwalbacher mit einer Geschwindigkeit von 100 MBit/Sekunde surfen können. Das klingt erst einmal abstrakt, doch wenn man sich überlegt, dass die meisten Haushalte in der Stadt heute mit gerade einmal 6 MBit/Sekunde oder noch langsamer durchs Internet schleichen, dann erkennt man schnell, welch gewaltiger Fortschritt da gemacht wird. Selbst das Herunterladen von Kinofilmen wird schon bald eine Angelegenheit von wenigen Sekunden sein.
Ganz billig wird der Internet-Turbo für die Menschen in Schwalbach und dem Main-Taunus-Kreis aber nicht. Denn die superschnellen Leitungen werden sich die Provider sicher auch super bezahlen lassen. Und wer schon einmal einen schnellen Anschluss hat, der braucht dann auch ganz schnell einen besseren Computer, einen Smart-TV, größere HD-Festplatten-Rekorder, neue Software und und und.
Sicher ist es wichtig, dass eine Region wie das Rhein-Main-Gebiet über das schnellste Internet verfügt, dass es gibt. Doch damit die Lebensqualität steigt – wie vom Kreis postuliert – ist mehr nötig als eine höhere Geschwindigkeit, mit der Datenpakete durch Kupferkabel sausen.