Kulturkreis-Geschäftsführerin Anke Kracke ist nicht nur Kulturmanagerin, sondern auch passionierte Läuferin, und sie weiß: „Gemeinsames Laufen verbindet.“ Da bot es sich geradezu an, diesen Gedanken für die drei Schwalbacher Städtepartnerschaften zu aktivieren.
Die Europastaffel war geboren, ein eigenes T-Shirt schnell produziert. Gestern beim Frankfurt Marathon wurde die Idee umgesetzt – mit sensationellem Ergebnis. Die Idee der gemeinsamen Laufstaffel fiel in den Partnerstädten in Avrillé (Frankreich), Olkusz (Polen) und Yarm (England) auf fruchtbaren Boden. In Avrillé war die Begeisterung so groß, dass der Laufclub der Stadt – „Les Foulées Avrillaises“ – gleich mit einer zusätzlichen Staffel sowie drei Läufern für den kompletten Marathon anrückte. Gilbert Parvedy, Vorsitzender des Vereins, erklärte: „Unser Club ist sehr aktiv bei vielen Veranstaltungen in Frankreich, und da war es sofort klar, dass wir an der Europastaffel und dem Frankfurt Marathon teilnehmen.“
Betreut wurde die Läufergruppe durch die Schwalbacher Turngemeinde, die selbst viele erfahrene Marathonläufer in ihren Reihen hat. Unter der Leitung von Ralf Roßmanith und Axel Hörschelmann sorgte sie dafür, dass alle Staffelläufer an ihren Wechselplatz gebracht und wieder abgeholt wurden. Teilweise wurden die Gäste auch in Familien der Mitglieder untergebracht. „Die Gastfreundschaft ist beeindruckend, das Lauffest hat richtig Spaß gemacht“, kommentierte Russ Best aus Yarm. Dazu trug dann auch das gemeinsames Abendessen am Sonntag in der Jahn-Turnhalle bei. Gäste und Gastgeber ließen in geselliger Runde mit fröhlichem Gesang den Marathontag ausklingen.
Und das Ergebnis kann sich sehen in der Tat lassen. Die Europastaffel mit Sonia Rogey (Frankreich), Anke Kracke (Deutschland), Jakub Sowinski (Polen) und Russell John Best (England) bewältigte die 42,195 Kilometer lange Strecke in 3 Stunden 18 Minuten und 11 Sekunden. Damit landeten die Läuferinnen und Läufer der Städtepartnerschaften unter den 1.184 gemischten Staffeln auf dem 43. Platz. Schneller war nur Gilbert Parvedy, der als Einzelläufer den gesamten Marathon in 3 Stunden und 15 Minuten absolvierte.
„Ein wirklich gelungenes Lauffest, das unseren Städtepartnerschaften neue Impulse gibt“, freute sich Trudel Schulte-Mäter, die Vorsitzende des Arbeitskreises Avrillé. „Solche Sportveranstaltungen festigen nicht nur die Freundschaft der Partnerstädte, sondern helfen auch, diese an die nächste, jüngere Generation weiterzugeben“, war Günter Pabst vom Arbeitskreis Olkusz überzeugt. Anke Kracke ist mit der Europastaffel ebenfalls rundum zufrieden: „Der Anfang ist gemacht, und ich bin sicher, dass wir im kommenden Jahr wieder eine oder sogar mehrere gemeinsame Staffeln haben werden.“ red